Arbeitsgemeinschaft Weinheimer Initiative

Die Arbeitsgemeinschaft Weinheimer Initiative ist ein Zusammenschluss von über 20 Städten und Landkreisen und zahlreichen weiteren Akteuren. Sie steht für Konzept und Praxis Kommunaler Koordinierung bei der Gestaltung der Übergänge Schule – Arbeitswelt „vor Ort“.  Die Arbeitsgemeinschaft sieht für sich zwei zentrale, miteinander eng verbundene Aufgaben: sich „anwaltschaftlich“ für die Anerkennung von Kommunaler Koordinierung und gute und förderliche Rahmenbedingungen einzusetzen, und die fortlaufende Verbesserung der lokalen Praxis zu unterstützen.

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Bericht 1. Quartal 2014

Weinheim, 01.04.2014

Interkulturelle Kommunikation: Gemeinsames Lernen im Netzwerk

Unter dem Titel „Sie sprechen aber gut Deutsch oder: Die Tücken der interkulturellen Kommunikation“ lud das städtische Koordinierungsbüro Übergang Schule-Beruf im Febr. 2014 zu einem unterhaltsamen Fortbildungsabend in Weinheims „Modernes Theater“ ein. Die Veranstaltungsreihe „Bildung im Kino“ der Bildungsregion Weinheim führt inzwischen einmal jährlich jeweils über 160 Teilnehmer/innen im Weinheimer Kino zusammen. Markenzeichen dieser Abende sind unterhaltsame und gut verständliche Fachvorträge zu aktuellen Bildungs- bzw. Übergangsthemen. Mit dem wissenschaftlichen Vortrag von Frau Prof. Dr. Lisa Rosen und dem Programm des Kabarettisten und Schauspielers Fatih Çevikkollu trafen diesmal zwei sehr unterschiedliche Sichtweisen und Ausdrucksformen aufeinander und auf ein Thema. Mitunter blieb dem kulturell bunt gemischten Publikum das Lachen im Halse stecken, oft wurde an unterschiedlichen Stellen gelacht. In jedem Falle gingen die Zuhörer mit vielen sehr konkreten Einsichten zu den Tücken interkultureller Kommunikation und wie man diese vermeiden kann nach Hause. So anregend kann Fortbildung im großen Weinheimer Kooperationsnetzwerk sein! Bei „Bildung im Kino“ wird die bunte lokale Verantwortungsgemeinschaft Weinheims tat-sächlich erlebbar. Zahlreiche Partnerinnen und Partner aus Schulen und KiTas, Betrie-ben und Kammern, Verwaltungen, Arbeitsagentur, Moscheeverein, Jugendhilfe und Bildungsbüro, Jugend- und Sozialarbeit, ehrenamtlichen Pateninitiativen, Volkshochschule, Kommunalpolitik u.a. waren auch diesmal dabei. Zu erleben, wie viele Menschen in der Region für mehr und bessere Bildung arbeiten, stärkt, so ganz ne-benbei, auch für die Mühen des Alltags! 

Den Flyer und einen Presseartikel können Sie rechts bei den Anlagen herunterladen.

 

Neue Berufsorientierungsmodule, in Kooperation von Jugendberufshilfe und Arbeitsagentur 

Seit Sommer 2013 wurde die langjährige Praxis der wichtigsten Jugendberufshil-feeinrichtung der Bildungsregion Weinheim, der Regionalen Jugendagentur Job Central, im Rahmen eines (Selbst-)Evaluierungsprozesses kritisch überprüft und verbessert. Der Startimpuls hierfür kam aus der Kooperation mit der Agentur für Arbeit Heidelberg: Zum einen hatten sich Job Central und Arbeitsagentur  in ihrer Kooperationsvereinbarung (April 2012) zur besseren Abstimmung ihrer Handlungskonzepte und Angebote verpflichtet. Zum anderen gab die Neuausschreibung der BA-Fördermittel für „Vertiefte Berufsorientierung“ (§48, SGB III) Gelegenheit, BO-Angebote zusammen zu planen. In einem gemeinsamen Konzeptentwicklungsprozess wurden im Sommer 2013 diesbezüglich die Eckpunkte festgelegt und Fördermittel beantragt. Da Job Central inzwischen AZAV-zertifiziert war, war dies wieder möglich. Im Winter 2013/2014 erfolgte schließlich eine diskursive (Selbst-)Evaluierung der bisherigen Praxis mit den beiden Jugendberufshilfe-Trägern Job Central und Stadtjugendring Weinheim. Beide bieten in der Region, mit und an Schulen der Sekundarstufe 1, BO-Workshops, Beratung und Coaching für Schüler/innen an. Diskutiert wurde: Was hat sich bewährt? Was müssen wir verbessern? Welche neuen Herausforderungen gibt es? Wie gut erreichen wir unsere Zielgruppe? Welche Ergebnisse bringen unsere Angebote? Im Ergebnis entstanden neu strukturierte BO-Module, deren Themen und Methoden sich nun stärker an den Bedürfnissen und individuellen Orientierungs- und Entscheidungsprozessen der Jugendlichen ausrichten. Für jedes Modul wurden mehrere geeignete bzw. bewährte Umsetzungsmethoden definiert und, inklusiv der Arbeitsmaterialien, im neuen „Methodenkoffer“ dokumentiert. Diese  BO-Module werden nun von der Arbeitsagentur gefördert, erprobt und weiter verbessert. Der Arbeitsprozess zur Qualitätsentwicklung in der Jugendberufshilfe wurde vom Kommunalen Koordinierungsbüro Übergang Schule-Beruf fachlich beraten und moderiert. Die neuen Module wurden im April 2014 in der Steuerungsgruppe Bildungsregion Weinheim vorgestellt und dort verabschiedet.

Die Kurzinfo „BO-Module” können Sie rechts herunterladen.

 

Zweisprachiges Elterninfocafe zu Karrierechancen im Handwerk 

Zusätzliche Stühle mussten organisiert werden, als im März 2014 an der Dietrich-Bonhoeffer-Werkrealschule ein zweisprachiges Infocafe für die Eltern der 10. Klasse stattfand. Nach Beobachtung der Schulen ist das gar nicht selbstverständlich und ein sichtbarer Erfolg der Arbeit von Projekt TEMA. TEMA steht hier für „Türkische Eltern als Motoren für Ausbildung“. Das Projekt läuft, inzwischen im 4. Jahr, an Weinheimer Werkreal- und Realschulen sowie in der Nachbarkommune Hemsbach. Im Zentrum steht dabei die Arbeit von muttersprachlichen Elternberaterinnen, die als fachkundige soziokulturelle Mittlerinnen mit Schule, Elternhaus und Jugendberufshilfe eng zusammen arbeiten und Familien mit Migrationshintergrund informieren und beraten, damit diese wiederum ihre Kinder im Übergang von der Schule in Ausbildung gut un-terstützen können. Dabei kooperieren die Elternberaterinnen eng mit den Lehrkräften und der zuständigen Jugendberufshilfe-Fachkraft. Sorgfältig vorbereitete zweisprachige Elterninfocafés, in denen alle Inputs und Diskussionen übersetzt werden, sind eine bewährte Veranstaltungsform des Projekts, die von den Familien gut angenommen werden. So hatte die Fachreferentin von der Handwerkskammer Rhein-Neckar-Odenwald im März aufmerksame Zuhörer/innen, als sie anschaulich erklärte, welche Berufs- und Aufstiegschancen in Deutschland mit einer Ausbildung im Handwerk verbunden sind. Eingehend auf die Fragen der Eltern wurde schließlich auch über Anforderungen an Ausbildungsbewerber und Azubis, über Betriebspraktika, Abbrecherquoten in der Berufsfachschule, die deutsche Meisterausbildung und den Hochschulzugang ohne Abitur gesprochen. Ein anregender Nachmittag, an dem alle Anwesende Neues gelernt haben! Das Projekt TEMA wird vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg im Rahmen des Programms “Azubi statt ungelernt II“ gefördert; die Stadt Weinheim stellt die Kofinanzierung. Es wird als Kooperation von Bildungsbüro/Integration Central und dem Koordinierungsbüro Übergang Schule-Beruf der Stadt Weinheim getragen sowie von Integration Central geleitet und umgesetzt. 

Literaturtipp:
Süss, Ulrike/Felger, Susanne/Huber, Khadija/Yüksel, Halise/Firat, Cey-lan (2011): Eltern als Lern- und Übergangsbegleiter auf dem Weg in den Beruf: Handlungsansätze zur Elternbeteiligung in der lokalen Gesamtstrategie Wein-heimer Bildungskette. In: Projektträger im DLR e.V. (Hrsg.) (2011): Eltern, Schule und Berufsorientierung. Berufsbezogene Elternarbeit. Bielefeld: W. Bertelsmann. S. 79-111

 

Azubis informieren Schüler/innen: Dokumentation liegt vor

Seit dem Start in 2008 hat die Veranstaltungsreihe „Azubis informieren SchülerInnen“ über 600 SchülerInnen in mehr als 30 Einzelveranstaltungen erreicht. Bis Ende 2013 hatten sich 41 Unternehmen mit Azubis sowie 5 Schulen aktiv beteiligt. Das Veranstal-tungsformat wurde vom Kommunalen Koordinierungsbüro entwickelt und erprobt und ist nun fest im Programm der Jugendagenturen Job Central (Jugendberufshilfe) etabliert. Seine Vorzüge liegen auf der Hand: Auszubildende informieren SchülerInnen über ihren Weg in die Ausbildung und über ihr Leben als Azubi, und zwar in ihrer (Jugend-)Sprache und auf Augenhöhe; schulische Berufsorientierung wird durch authentische Arbeitswelteinblicke bereichert; Schulen gewinnen neue Kooperationsbetriebe, denn auch kleine Firmen, die sich schwertun, Fach- oder Führungskräfte freizustellen, können gut zu diesem Angebot beitragen; Azubis üben überfachliche Kompetenzen, sie erleben sich als Botschafter ihres Berufs und ihres Betriebs und gehen daraus gestärkt hervor. Nun wurden Konzept und Erfahrungen mit der sehr erfolgreichen Veranstaltungsreihe vom Koordinierungsbüro dokumentiert und veröffentlicht. Interessierte können die Broschüre beim Koordinierungsbüro der Stadt Weinheim bestellen.

Die Azubis-Schüler-Broschüre können Sie rechts herunterladen.

 

Kultusminister besucht die Weinheimer Bildungskette am Messestand

Besuch vom Kultusminister bekam die Weinheimer Bildungskette am 28. März 2014 als Andreas Stoch den Messestand der Stadt Weinheim in der Halle der Kommunen bei der Bildungsmesse didacta in Stuttgart besuchte. Die Stadt Weinheim und ihr Kooperationspartner stellten dort die biografische Gesamtstrategie Weinheimer Bildungskette vor. 
Ein kurzes Gespräch mit dem Minister zeigte, dass der gute Ruf Weinheims als bildungsaktive Mittelstadt mit lokaler Gesamtstrategie, mit lebendiger lokaler Verantwortungsgemeinschaft und einem stabilen regionalen Kooperations-netzwerk auch von der Landesregierung wahrgenommen wird. 
Download: Kultusminister_am_Messestand und Poster_Messestand