Arbeitsgemeinschaft Weinheimer Initiative

Die Arbeitsgemeinschaft Weinheimer Initiative ist ein Zusammenschluss von über 20 Städten und Landkreisen und zahlreichen weiteren Akteuren. Sie steht für Konzept und Praxis Kommunaler Koordinierung bei der Gestaltung der Übergänge Schule – Arbeitswelt „vor Ort“.  Die Arbeitsgemeinschaft sieht für sich zwei zentrale, miteinander eng verbundene Aufgaben: sich „anwaltschaftlich“ für die Anerkennung von Kommunaler Koordinierung und gute und förderliche Rahmenbedingungen einzusetzen, und die fortlaufende Verbesserung der lokalen Praxis zu unterstützen.

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Bericht 4. Quartal 2018

Kreis Offenbach, 15.11.2018

Aktueller Bericht Kreis Offenbach

In 2018 hat der Kreis Offenbach die Standorte des Projektes „BerufsWegeBegleitung“ und die Beratungsangebote für junge Menschen mit Schulabsentismus und/oder mit multiplen Problemlagen in Form von kommunalen Anlaufstellen fortgeführt.

Auch wurde zum 1.Oktober 2018 die Arbeit im Jugendberatungsbüro RoOF (Richtig orientiert im Kreis Offenbach) in Dietzenbach (Kreisstadt mit ca. 37.000 Einwohnern, davon ca. 27% mit Migrationshintergrund) aufgenommen. Die drei Rechtskreise SGB II, SGB III und SGB VIII haben sich zusammengeschlossen, um Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 27 Jahren am Übergang Schule-Beruf aus der Kreisstadt Dietzenbach unter einem Dach passgenau rechtskreisübergreifend zu beraten. Die Zusammenarbeit wurde in einer Kooperationsvereinbarung der drei beteiligten Rechtskreise verbindlich festgehalten und abgeschlossen. Es handelt sich um ein Pilotprojekt, dessen Laufzeit bis zum 30.06.2021 terminiert ist. Ist die Umsetzung erfolgreich und etabliert sich das Jugendberatungsbüro als Angebot, so soll diese Form der rechtskreisübergreifenden Zusammenarbeit ggf. kreisweit ausgeweitet werden.

Zum 31.10.2018 hat Frau Jung-Turek den Kreis Offenbach verlassen, um sich neuen Aufgaben und Herausforderungen zu stellen. Sie hat die Berufswegebegleitung im Sinne einer Kommunalen Koordinierung im Kreis Offenbach etabliert und trägt maßgeblich die Anteile am stetigen Wachsen des Arbeitsbereiches. Mit Personal aus dem Team der Berufswegebegleitung und Neueinstellungen sollen die Aufgaben nun mit gleicher Qualität fortgeführt werden.

 

JUGEND STÄRKEN im Quartier

Am 31.12.2018 endet die erste Förderphase des Förderprogramms des Bundesministeriums „JUGEND STÄRKEN im Quartier“ in vier kommunalen Standorten im Kreis Offenbach. Durch Case Management, Aufsuchende Jugendsozialarbeit, Niedrigschwellige Beratung/Clearing und Mikroprojekte wurden seit August 2015 ca. 350 Jugendliche und junge Erwachsene erreicht und zeitgleich Mehrwerte für die benachteiligten Gebiete geschaffen, in denen die jungen Menschen hauptsächlich leben. Die Koordinierung und Steuerung (auch finanziell) der Maßnahmen erfolgt durch den Kreis Offenbach als Träger der Jugendhilfe.

Im Rahmen des Bundesprogramms wurde in 2018 auch ein Fachtag zum Thema „Ökologische Nachhaltigkeit in Projekten der Jugendberufshilfe“ umgesetzt. Hier erhielten Fachkräfte aus dem Netzwerk der Jugendberufshilfe im Kreis Offenbach, neben wissenschaftlichen Einblicken in diese Thematik, auch die Möglichkeit in Workshops Ideen zur praktischen Umsetzung in ihren Arbeitsfeldern kennenzulernen.

Die erfolgreiche Umsetzung der 1.Förderphase hat den Kreis Offenbach und die vier kommunalen Standorte dazu bewogen auch für die 2.Förderphase einen Antrag zu stellen, der sich aktuell noch in der Prüfung des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Angelegenheiten (BAFzA) befindet. In der neuen Förderphase (01.01.2019 – 30.06.2022) wird der Schwerpunkt auf der Förderung von neu zugewanderten jungen Frauen mit besonderem Integrationsbedarf liegen.

Zusätzlich zu den 4 kommunalen Standorten wurde auch das bereits erwähnte Jugendberatungsbüro RoOF als zusätzliches Projekt für die 2.Förderphase neu beantragt. Mit der Koordinierungsstelle JUSTiQ wollen wir hier den Rechtskreis SGB VIII vertreten und die rechtskreisübergreifende Zusammenarbeit federführend koordinieren und umsetzen.

 

Hessisches Ausbildungs- und Qualifizierungsbudget ab 2015

Seit dem Jahr 2015 werden über das Ausbildungs- und Qualifizierungsbudget des Hessischen Sozialministeriums Maßnahmen für Jugendliche konsolidiert. In 2018 wurden insgesamt 15 Maßnahmen, davon 13 auch für Geflüchtete, umgesetzt, was sich in derzeit 219 Maßnahmenplätzen (130 SGB VIII, 89 SGB II, 31 Plätze frei, keine Warteliste) niederschlägt.

Der Kreis Offenbach übernimmt hier, neben der Anpassung der Maßnahmen an aktuelle Entwicklungen im Übergang Schule-Beruf, die Finanzverwaltung (Verwendungsnachweise, Mittelanforderungen, Mittelauszahlungen) incl. Monitoring des Landes in Zusammenarbeit mit dem SGB II-Träger für den Kreis Offenbach und dem Fachdienst Arbeitsmarkt und Option des Kreises Offenbach.

 

Netzwerk OloV

Seit 2009 arbeiten die Partner des Hessischen Ausbildungspaktes im Rahmen der Hessischen Strategie „OloV“ (Optimierung der lokalen Vermittlungsarbeit) mit den regionalen Akteuren des Ausbildungsmarktes aktiv an der beständigen Umsetzung und Weiterentwicklung von Qualitätsstandards, um in Hessen Prozesse im Übergang von der Schule in den Beruf qualitativ wie quantitativ transparenter und noch effizienter werden zu lassen.

Der Kreis Offenbach hat die Steuerungs- und Koordinationsaufgaben bei der kreisweiten Umsetzung der Qualitätsstandards übernommen. Die Steuerungsgruppe zur Umsetzung der "OloV"-Standards im Kreis Offenbach trifft sich regelmäßig. Zudem gibt es Arbeitskreise zu den Themen „Schule“, „Eltern“ und „Vermittlung“, welche sich zur Bearbeitung aktueller Inhalte treffen. Darüber hinaus haben sich zwei Regionalgruppen eingefunden, welche aktuelle Themen vor Ort bearbeiten.

 

Stefanie Hilz
Kreis Offenbach, 12.11.2018