Arbeitsgemeinschaft Weinheimer Initiative

Die Arbeitsgemeinschaft Weinheimer Initiative ist ein Zusammenschluss von über 20 Städten und Landkreisen und zahlreichen weiteren Akteuren. Sie steht für Konzept und Praxis Kommunaler Koordinierung bei der Gestaltung der Übergänge Schule – Arbeitswelt „vor Ort“.  Die Arbeitsgemeinschaft sieht für sich zwei zentrale, miteinander eng verbundene Aufgaben: sich „anwaltschaftlich“ für die Anerkennung von Kommunaler Koordinierung und gute und förderliche Rahmenbedingungen einzusetzen, und die fortlaufende Verbesserung der lokalen Praxis zu unterstützen.

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Bericht 2. Quartal 2014

Weinheim, 01.07.2014

Zweiburgen Talente: Weinheimer Bündnis Ausbildung gegründet

Dieses Ereignis hat das Potenzial, zu einem Meilenstein der Weinheimer Entwick-lung zu werden: Nach einjähriger Vorbereitungszeit trat am 23. Mai 2014 beim 75. Mittagstreffen der Wirtschaft das „Weinheimer Bündnis Ausbildung“ mit einer Vorstellung seiner Arbeit erstmals an die Öffentlichkeit. Moderiert vom städtischen Koordinierungsbüro Übergang Schule-Beruf und unterstützt vom städtischen Wirtschaftsförderer hatten sich bisher 11 Unternehmen, Bildungs- und Wirtschaftsorganisationen aus Weinheim zusammengefunden. Sie wollen gemeinsam den (Ausbildungs-)Standort Weinheim stärken, junge Talente finden, fördern und binden sowie den sozialen Zusammenhalt in der Stadt stärken. Der Name des Bündnisses, Zweiburgen Talente – in Anlehnung an die Zweiburgenstadt Weinheim – ist dabei Programm: Es geht darum, die Talente der jungen Generation zu entdecken und zu entwickeln, weil Stadt und Wirtschaft sie heute und zukünftig brauchen und weil die jungen Menschen, beruflich erfolgreich, auf eigenen Beinen stehen sollen.

Dafür wird die Zusammenarbeit der Unternehmen untereinander sowie mit den Akteuren der Weinheimer Bildungskette nun bei priorisierten Aktivitäten verstärkt. Die Plenumssitzung des Bündnisses hat sich bereits als wichtiger Ort der Weinheimer Kooperationskultur etabliert. 

Sie können das Log, den Flyer und den Pressespiegel rechts bei den Anlagen herunterladen.

 

Weinheim als Modellstandort im Landes-Modellversuch zur Neugestaltung des Übergangs von der Schule in den Beruf 

Und noch ein zweites Ereignis soll zum Meilenstein bei der Verbesserung des Übergangs Schule-Beruf in Weinheim werden: Weinheim wird einer von zunächst vier Modellstandorte im Modellversuch des Landes zur Neugestaltung des Über-gangs Schule-Beruf in Baden-Württemberg. Dieser beruht auf dem gleichnamigen Eckpunktepapier vom 4. Nov. 2013 (siehe 4. Quartalsbericht 2013). Nun also wird es Ernst: Mit der Weiterentwicklung des „Regionalen Übergangsmanagements“ in Weinheim – wir sagen dazu: Kommunale Koordinierung und Lokale Verantwortungsgemeinschaft – sowie mit dem Einstieg in den Schulversuch „Ausbildungsvorbereitung dual“ (AVdual) steigen die Stadt Weinheim und ihre Kooperationspartner in die Ausentwicklung und Umsetzung der Reformvorhaben ein. Bereits ab Schuljahr 2014/2015 startet der Schulversuch AVdual mit 3 Klassen an zwei Schulen des Berufsschulzentrums Weinheim. Die neue Schulform ersetzt dann die bisherigen Formen der 1-jährigen Berufsvorbereitung an der Hans-Freudenberg- und der Helen-Keller-Schule. Der Kreistag des Rhein-Neckar-Kreises (Schulträger) hat dies am 24. Juni einstimmig (!) beschlossen. Landkreis und Stadt kofinanzieren die Kosten anteilig. Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft fördert die regionale Projektleitung und Kommunale Koordinierung für zunächst 2,5 Jahre. Damit erkennt das Land die Koordinierungsleistungen von Städten und Kreisen am Übergang Schule-Beruf explizit an, fördert sie finanziell und legt Wert darauf, die Kommunen als Reformpartner zu gewinnen. 

 

Neue Transparenz bei den Praktikumszeiten, Schulen stimmen sich ab

Angeregt vom Weinheimer Bündnis Ausbildung wurde 2013/2014 eine Praktikumsda-tenbank aufgebaut, in der alle Auskünfte der Schulen zu ihren Schülerpraktika in Betrieben gesammelt werden (siehe 4. Quartalsbericht 2013). Damit stellt das Städtische Koordinierungsbüro Übergang Schule-Beruf den Schulen, Kammern und Unternehmen erstmals eine Übersicht über Praktikumszeiten, Praktikumsarten und Schülerzahlen zur Verfügung. Diese Ergebnisse wurde am 6.Mai 2014 gemeinsam mit der Geschäftsführenden Rektorin der Weinheimer Schulen in der Weinheimer Schulleiterkonferenz vorgestellt und diskutiert. Die Schulleitungen der Region wurden zugleich schriftlich informiert. Die Rektorinnen und Rektoren sagten zu, die Verteilung der Praktikumszeiten ihrer Schule zu überprüfen und mit den Kollegen abzustimmen. Dies wird als Beitrag für mehr und qualitätsvollere Schülerpraktika im Betrieb angesehen. 

Die Datenbank weist alleine für das Schuljahr 2013/2014 in der Region um Weinheim 25.189 nachgefragte Praktikumstage aus. Davon entfallen 3.179 Tage auf die Gymnasien, 3.655 Tage auf Realschulen, 5.772 Tage auf Werkrealschulen und eine Hauptschulen, 680 Tage auf die Förderschulen/Schulen für Erziehungshilfe und 11.903 Tage auf die verschiedenen Beruflichen Schulformen. Mit diesen Auswer-tungsergebnissen verbunden waren Vorschläge des Koordinierungsbüros zur Opti-mierung der schulischen Praktikumszeiten.

Schon alleine der Umfang der dokumentierten Praktikumsnachfrage zeigt, warum terminliche und konzeptionelle Abstimmungen sowie Transparenz über Angebot und Nachfrage bei den Schülerpraktika so wichtig sind. Betriebspraktika sind für die Jugendlichen unverzichtbare Bausteine ihres Berufsorientierungsprozesses und für die Unternehmen ein zentrales Instrument zum Gewinnen geeigneter Ausbildungsbewerber/innen.