Arbeitsgemeinschaft Weinheimer Initiative

Die Arbeitsgemeinschaft Weinheimer Initiative ist ein Zusammenschluss von über 20 Städten und Landkreisen und zahlreichen weiteren Akteuren. Sie steht für Konzept und Praxis Kommunaler Koordinierung bei der Gestaltung der Übergänge Schule – Arbeitswelt „vor Ort“.  Die Arbeitsgemeinschaft sieht für sich zwei zentrale, miteinander eng verbundene Aufgaben: sich „anwaltschaftlich“ für die Anerkennung von Kommunaler Koordinierung und gute und förderliche Rahmenbedingungen einzusetzen, und die fortlaufende Verbesserung der lokalen Praxis zu unterstützen.

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Landesinklusionspreis Baden-Württemberg geht nach Landwasser

Freiburg, 30.07.2014

Landesinklusionspreis Baden-Württemberg geht nach Landwasser

Albert-Schweitzer-Schulen II und III für herausragende Inklusionsarbeit ausgezeichnet

„Zwei Ganztagesschulen begreifen Heterogenität als Bereicherung” – so lautet der Titel des 2011 gestarteten Projekts, mit dem die Albert-Schweitzer-Werkrealschule und die Albert-Schweitzer-Förderschule den 2014 erstmals ausgelobten Landesinklusionspreis gewonnen haben. Zur feierlichen Preisverleihung im Beisein von Sozialministerin Katrin Altpeter, Kultusminister Andreas Stoch und des Landes-Behindertenbeauftragten Gerd Weimer war eine Delegation der beiden Schulen aus Freiburg-Landwasser am 18. Juli 2014 ins Haus des Sports nach Stuttgart-Bad Cannstatt gereist. Zu dem Festakt waren die jeweils zehn Bestplatzierten aus vier Kategorien eingeladen: Wohnen, Arbeiten, Bildung und Erziehung sowie Freizeit, Kultur und Sport. Bereits diese mit einem Preisgeld von 1.000 Euro verbundene Nominierung stellte eine landesweite Anerkennung für die vorbildliche Inklusionsarbeit der ausgewählten Projekte dar. Freude und Überraschung der Freiburger Delegationsmitglieder kannten keine Grenzen, als bei der Bekanntgabe des ersten Platzes die Namen ihrer Schulen fielen.


Laut der 14-köpfigen Jury, die überwiegend aus Vertreterinnen und Vertretern von Organisationen der Menschen mit Behinderungen und deren Angehörigen bestand, wird in dem Projekt der Albert-Schweitzer-Schulen in herausragender Weise das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderungen befördert und im Alltag aktiv gelebt.


Wie das konkret aussieht, lässt sich in dem zur Bewerbung um den Landesinklusionspreis eingereichten Steckbrief der beiden Schulen wird das Vorhaben nachlesen: „Schüler einer Werkreal- und einer Förderschule werden gemeinsam unterrichtet. Das schulische Angebot richtet sich unterschiedslos an Schüler mit einem Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot, an Kinder ohne Behinderung, Flüchtlingskinder und Kinder mit Migrations-hintergrund. Ein inklusives Setting in der Sekundarstufe wird geschaffen. Anspruch ist es, für alle Schüler Möglichkeiten der Selbstbestimmung, des persönlichen Wachstums, des Lernens nach eigener Geschwindigkeit und auf selbst gewählter Niveaustufe zu bieten. Jede Klasse von einem Lehrerteam begleitet, das aus zwei Werkrealschullehrern und einem Sonderpädagogen besteht. Am Projekt beteiligen sich bereits vier Klassen. Alle Schüler sollen sich als Teil der Klassengemeinschaft fühlen. Der Unterricht gliedert sich in drei Bereiche: strukturierter Bereich, Wahlbereich sowie offener Bereich. Aufgabe soll es dabei nicht mehr sein, einen Lernprozess für die Klasse zu steuern, sondern bis zu 22 individuelle Lernprozesse zu begleiten und zu unterstützen.


Jeder Donnerstag ist Forschertag, d.h. die Schüler besuchen Betriebe, Museen, Institutionen und erkunden die Stadt Freiburg. Der lebenspraktische Bezug steht dabei im Vordergrund. Gemeinsame Projekte wie Brötchenverkauf, Schülercafé, Joberkundungstage oder Klassenfahrten ergänzen dies im Schulalltag.“
Das Preisgeld von 15.000 Euro, das die Vertreterinnen und Vertreter der beiden Schulen zusammen mit der Siegerurkunde nach Hause mitnehmen konnten, muss laut der Jury in die weitere Projektarbeit fließen und so der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu Gute kommen.


„Für die in unseren beiden Schulen in den letzten drei Jahren geleistete Arbeit ist der Preis eine tolle Anerkennung und ein riesiger Erfolg“, so die beiden Schulleiter Sonja Pohlmann und Joachim Diensberg. „Das Regionale Bildungsbüro hat dazu mit dem Projekt ‚Schulmanagement in Bildungsregionen‘ der Robert Bosch Stiftung einen großen Beitrag geleistet. Dank dafür!“.