Arbeitsgemeinschaft Weinheimer Initiative

Die Arbeitsgemeinschaft Weinheimer Initiative ist ein Zusammenschluss von über 20 Städten und Landkreisen und zahlreichen weiteren Akteuren. Sie steht für Konzept und Praxis Kommunaler Koordinierung bei der Gestaltung der Übergänge Schule – Arbeitswelt „vor Ort“.  Die Arbeitsgemeinschaft sieht für sich zwei zentrale, miteinander eng verbundene Aufgaben: sich „anwaltschaftlich“ für die Anerkennung von Kommunaler Koordinierung und gute und förderliche Rahmenbedingungen einzusetzen, und die fortlaufende Verbesserung der lokalen Praxis zu unterstützen.

Login

Bericht 1. Quartal 2020

Mannheim, 15.05.2020

Umsetzung der Arbeit von kommunalen Unterstützungssystemen an den Schulen zu Zeiten von Corona

Seit der landesweiten, Pandemie bedingten, Schulschließungen am 17. März 2020 konnten auch die Träger der kommunalen Unterstützungssysteme am Übergang Schule-Beruf in Mannheim ihre Arbeit an den allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen nicht wie gewohnt umsetzen. 

Der Kontakt zu den Schüler*innen ist jedoch gerade in dieser außergewöhnlichen und unsicheren Situation von besonderer Bedeutung. Die Mannheimer Ausbildungslots*innen an den allgemeinbildenden Schulen, Ausbildungshelfer*innen und AVdual-Begleitungen an den berufsbildenden Schulen fanden daher neue Wege zur Betreuung der Schüler*innen. Der kontinuierliche Austausch erfolgt seitdem größtenteils digital per E-Mail oder Microsoft Teams und telefonisch. Zur Lernunterstützung wurden Youtube-Videos gedreht oder Kohoots (Online-Quiz beispielsweise zu den Themen „Kompetenzen im Praktikum/in der Arbeitswelt“ und „Praktikumsvorbereitung“) erstellt. Der Großteil der Schüler*innen nutzt das Angebot der Träger, sei es im Bereich Bewerbungsmanagement aber auch bei Fragen zu der außergewöhnlichen Situation oder bei Unsicherheit und Zukunftsängsten. Die Mitarbeiter*innen der Träger kontaktieren die Jugendlichen auch aktiv, um auf die bestehenden digitalen Angebote aufmerksam zu machen und zur Bearbeitung der schulischen Lernpakete zu motivieren. Daneben werden Eltern rund um alle Fragen zur Bewerbung beraten. Neben der Betreuung der Schüler*innen werden Angebote für das kommende Schuljahr geplant, Kontakt zu den Betrieben gehalten oder Dokumentations- und Statistikaufgaben bearbeitet. 

Zum 4. Mai 2020 durften Bildungseinrichtungen im Bereich der beruflichen Bildung wieder stufenweise ihren Betrieb aufnehmen und die Schüler*innen der Prüfungsklassen der beruflichen Schulen vor Ort unterrichten. Somit soll gewährleistet werden, dass Ausbildungen fortgesetzt und abgeschlossen werden können. Dies ermöglichte den Ausbildungshelfer*innen und AVdual-Begleitungen teilweise und in Absprache mit den Schulen sowie unter Beachtung der Hygienemaßnahmen, ihre Arbeit an den Schulen wieder aufzunehmen. Generell sind die Mitarbeiter*innen der Träger aber noch nicht so umfangreich vor Ort, wie es regulär der Fall wäre. An den allgemeinbildenden Schulen ist die Mitwirkung außerschulischer Partner weiterhin bis zunächst 15. Juni nicht möglich.1) Die Ausbildungslots*innen sind daher weiterhin nur digital und telefonisch mit den Jugendlichen in Kontakt, um sie im Bewerbungsmanagement zu unterstützen. 

An den beruflichen Vollzeitschulen, den beruflichen Gymnasien, den Berufskollegs und den Berufsfachschulen sollen nach den Pfingstferien alle Schüler*innen in regelmäßigen Abständen im Präsenzunterricht einbezogen werden. Die Jahrgangsstufe 1 der beruflichen Gymnasien, also der Klassenstufe 12, soll dabei besonders einbezogen werden, da diese Schüler*innen im nächsten Jahr die Abiturprüfung absolvieren. Für die duale Berufsausbildung gilt, dass die Berufsschule in Abstimmung mit den Ausbildungsbetrieben nach Pfingsten in regelmäßigen Abständen besucht wird. An den beruflichen Schulen werden voraussichtlich nach den Pfingstferien immer rund 50 Prozent der Schüler*innen bei kleineren Gruppen an der Schule sein. Die Details zur Ausweitung des Schulbetriebs an den beruflichen Schulen müssen noch ausgearbeitet werden. Eine besondere Herausforderung ist dabei, dass sich nach den Pfingstferien bereits sehr viele Schüler*innen der Abschlussklassen an den beruflichen Schulen befinden. 

1) Pressemitteilung vom Städtetag: R 33011/2020 Az.: 504.151 / Coronavirus SARS-CoV-2/COVID-19: Ergänzungen zu: Weitere Klärungen zur Wiederaufnahme des Betriebs und Fortsetzung der Notbetreuung an Schulen (12.05.2020)

Kommunale Koordinierung in Zeiten von Corona

Auch die kommunale Koordinierung am Übergang Schule-Beruf haben wir in digitalen Formaten fortgesetzt. So tagte die Koordinierungsgruppe des Arbeitskreises Ausbildungsoffensive im April erstmal innerhalb einer Videokonferenz, an der erfreulicherweise Vertreter*innen aller relevanten Institutionen teilnahmen. Aktuelle Stimmungsbilder und Informationen aus den verschiedenen Organisationen auszutauschen, bot für alle einen Mehrwert und hat zur Transparenz beigetragen. Ausbildungsabbrüche oder die Rücknahme von Ausbildungsplatzzusagen, die auf die Corona-Situation zurückgeführt werden können, sind bisher nur in wenigen Einzelfällen bekannt.

Während für Bundesagentur für Arbeit, Wirtschaftsförderung und Kammern noch die Bearbeitung von Kurzarbeitergeld und Soforthilfeprogramme für Betriebe im Mittelpunkt stand, wurde im Fachbereich Jugendamt und Gesundheitsamt Mannheim ein Familientelefon eingerichtet. Familien mit Kindern und Jugendlichen können sich darüber mit Fachkräften des Jugendamtes über Fragen, Sorgen und Nöte austauschen und sich Rat holen. Wer Hilfe in Anspruch nehmen möchte, kann sich werktags von 12 bis 17 Uhr unter der Telefonnummer 0621/293-3939 an die Hotline wenden.

Auf der Homepage der Stadt Mannheim ist eine Infobroschüre „Verhalten in Corona Zeiten in leichter Sprache“ zu finden, die für die Beratung und Sensibilisierung der Jugendlichen genutzt werden kann. Die Materialien finden Sie unter: https://www.mannheim.de/de/informationen-zu-corona/informationen-in-verschiedenen-sprachen

Der Träger Förderband e.V. hat die „FÖBA Challenge“ ins Leben gerufen: Jugendliche des Förderbands senden Bilder von zu Hause und schreiben dazu, wie es Ihnen geht. https://www.foerderband-ma.de/challenge/

Auch der für den 27. Mai geplante Arbeitskreis Ausbildungsoffensive wird in digitaler Form stattfinden. Dort will Bürgermeister Grunert mit Arbeitsmarktakteuren, Vertreter*innen der Schulen, der Wirtschaft und verschiedenen Fachbereichen der Stadt Mannheim diskutieren, welche Folgen die Coronakrise auf den Ausbildungsmarkt haben könnte und welche Herausforderungen es gilt, im Auge zu behalten. 

Schaffung von Transparenz in der beruflichen Bildungslandschaft

Die berufliche Bildungslandschaft Mannheims bietet vielfältige Möglichkeiten in diversen Fachrichtungen und Disziplinen. Um mehr Transparenz in das öffentliche Berufsbildungssystem in Mannheim zu bringen, wurde vom Fachbereich Bildung ein Übersichtsdokument zur beruflichen Bildungslandschaft Mannheims entwickelt. Das für das Schuljahr 2020/21 aktualisierte Dokument soll als Wegweiser fungieren, um – strukturiert nach Zielabsichten der Interessierten – die Bildungsangebote zu sichten und die jeweilig zuständige Schule zu finden. Das Dokument steht unter http://bildungsplattform-mannheim.de/aktuelles/ zum Download bereit. 

Allgemeines:
Schulstatistik 2019/20 veröffentlicht

Die Schüler*innenzahlen steigen, die Nachfrage nach Ganztagsgrundschulen geht weiter nach oben, und der Anteil an Schüler*innen mit Migrationshintergrund liegt im landesweiten Vergleich überdurchschnittlich hoch: Das sind Erkenntnisse aus der Schulstatistik 2019/20, die im März veröffentlicht wurde.

Die jährlich erscheinende Mannheimer Schulstatistik bietet eine wichtige Planungsgrundlage für die Schulentwicklung der Stadt Mannheim. Als Instrument des Bildungsmonitorings bildet die Schulstatistik umfassende Informationen über die Mannheimer Bildungslandschaft ab. Die aktuelle Schulstatistik 2019/20 sowie die Vorjahresberichte können auf der Homepage der Stadt Mannheim eingesehen werden.

 

Anlage: Übersichtsdokument Berufsschulsystem 20.21

Das Dokument soll allen interessierten Personen dienen, einen Überblick über die beruflichen Bildungsmöglichkeiten Mannheims zu erhalten. Aufgeführt werden die Angebote der öffentlichen Mannheimer berufsbildenden Schulen. Dabei soll das Übersichtsdokument als Wegweiser dienen, um - strukturiert nach den Zielabsichten der Interessierten - die Bildungsangebote zu sichten und die jeweilig anbietenden Schulen der Bildungsgänge zu finden. Weitergehende Informationen sind über die Webseiten der Schulen zu beziehen.
PDF herunterladen (ca. 560 Kb)