Arbeitsgemeinschaft Weinheimer Initiative

Die Arbeitsgemeinschaft Weinheimer Initiative ist ein Zusammenschluss von über 20 Städten und Landkreisen und zahlreichen weiteren Akteuren. Sie steht für Konzept und Praxis Kommunaler Koordinierung bei der Gestaltung der Übergänge Schule – Arbeitswelt „vor Ort“.  Die Arbeitsgemeinschaft sieht für sich zwei zentrale, miteinander eng verbundene Aufgaben: sich „anwaltschaftlich“ für die Anerkennung von Kommunaler Koordinierung und gute und förderliche Rahmenbedingungen einzusetzen, und die fortlaufende Verbesserung der lokalen Praxis zu unterstützen.

Login

Bericht 1. Quartal 2018

Mannheim, 02.04.2018

Mehr Transparenz durch die Mannheimer Jugendberufsallianz

Nach Unterzeichnung des Bündnisses zur Stärkung der rechtskreisübergreifenden Zusammenarbeit am Übergang Schule-Beruf (siehe Bericht 3. Quartal 2017) konnte kürzlich das erste Ergebnis der Mannheimer Jugendberufsallianz in Form eines transparenten Angebotskatalogs präsentiert werden. Darin finden sich die Angebote aller fünf Kooperationspartner, der Träger und der Kammern. Dieser ist über die Homepage der Stadt Mannheim sowie der Agentur für Arbeit Mannheim abrufbar ist. Weitere Informationen unter https://www.mannheim.de/de/bildung-staerken/bildungsplanungschulentwicklung/uebergangsmanagement-schule-beruf/kooperationsvereinbarung-mannheimer-jugendberufsallianz.

 

Für die Zukunft hat sich das Bündnis die weitere rechtskreisübergreifende Vernetzung aller am Übergang Schule-Beruf beteiligten Akteure sowie die kontinuierlich auszubauende Transparenz der Angebote zum Ziel gesetzt.

 

 

 

Verbleibserhebung des Landes erschienen

Im Rahmen des Modellversuchs „Neugestaltung des Übergangs von der Schule in den Beruf in Baden-Württemberg“ stehen nun erstmals Zahlen zu den Verbleiben bzw. Übergängen aller Mannheimer Schüler/-innen in den Abgangsklassen des Schuljahres 2016/17 der Sekundarstufe an Werkrealschulen, Realschulen und Gemeinschaftsschulen zur Verfügung. Die Mannheimer Daten beziehen sich hierbei auf 1.559 Schüler/-innen an 19 Schulen. Neben den stadtbezogenen Daten bietet die Verbleibserhebung darüber hinaus die Möglichkeit die eigenen Zahlen mit den Verbleiben der übrigen Modellregionen zu vergleichen. Insgesamt bietet die Verbleibserhebung dadurch eine valide Datengrundlage zu den Verbleiben von 12.818 Schüler/-innen an 213 Schulen der Modellregionen in Baden-Württemberg.

 

In den Ergebnissen für Mannheim zeigt sich, dass 25% der Schüler/-innen aus den Abgangsklassen in eine Berufsausbildung übergehen. Darunter entscheiden sich 13,9% für eine schulische und 86,1% für eine betriebliche/duale Ausbildung. Deutlich wird auch, dass gut doppelt so viele Schüler/-innen mit Mittlerem Schulabschluss als Schüler/-innen mit Hauptschulabschluss/Berufsreife in Berufsausbildung übergehen (29,2% zu 14,4%). Knapp 50% der übrigen Schüler/-innen streben eine Weiterführung der schulischen Laufbahn im allgemeinbildenden oder berufsbildenden Schulsystem an. Diese Werte bestätigen den bundesweit beobachtbaren Trend nach höheren Schulabschlüssen.

Im Vergleich mit den übrigen Modellregionen wird deutlich, dass der Anteil an Schüler/-innen mit Migrationshintergrund mit 63,4% in Mannheim deutliche höher liegt als im Vergleich mit den anderen Modellregionen (38,2%). Die Übergangsquoten in Berufsausbildung sind im Vergleich mit den Modellregionen leicht unterdurchschnittlich (25% zu 28%). Generell muss bei der Bewertung der Daten berücksichtigt werden, dass die Bevölkerungsstruktur in Mannheim von besonderer Heterogenität gekennzeichnet ist. Hohe Zuwanderungsraten und der hohe Anteil an Jugendlichen mit Migrationshintergrund bedingen die Zahlen erheblich.

 

Die Auswertung der Ergebnisse der Verbleibserhebung zeigt, dass trotz großer Bemühungen der Wirtschaft, der Kammern und auch der Kommunen eine Ausbildung weiterhin als wenig attraktiv angesehen wird. Gleichzeitig wird mit Blick auf den zunehmenden Bedarf an Fachkräften deutlich, dass diesen Entwicklungen weiter und mit großem Nachdruck entgegengewirkt werden muss. Hierfür gilt es, das Übergangsmanagement sowie die Kooperationen mit allen am Übergang Schule-Beruf beteiligten Akteuren weiter zu stärken und auszubauen. 

Kurze Wege für mehr Orientierung

Die „Intensive Berufsorientierung an Schulen der Sekundarstufe 1“ (kurz: IBoSek1) ist das Anliegen eines seit 2014 im Fachbereich Bildung laufenden Projektes, welches Bestandteil des Modellversuchs „Neugestaltung des Übergangs von der Schule in den Beruf in Baden-Württemberg“ ist. Ziel ist es, möglichst allen Jugendlichen eine passgenaue Anschlussmöglichkeit nach ihrem Schulabschluss in der Sekundarstufe 1 zu bieten. Im Rahmen des Projekts arbeitet das Übergangsmanagement des Fachbereichs Bildung (Bildungsplanung / Schulentwicklung) eng mit dem Bildungsbüro der Stadt Weinheim zusammen. In einer Fachtagung im Alten Rathaus am Weinheimer Marktplatz trugen fünf Projektschulen, davon vier aus Mannheim, vor einem hochkarätig besetzten Publikum ihre im Rahmen des Modellversuchs seit 2014 (weiter-)entwickelten und erprobten Konzepte der Berufsorientierung vor. 

Basis der Gestaltung des Projekts in Mannheim und Weinheim ist das „Arbeiten im Trio“, welches sich aus der Kooperation des Staatlichen Schulamts, der Stadt und der Agentur für Arbeit zusammensetzt. Für das kommende Schuljahr ist das Zusammenführen der Konzepte in einem Reader geplant, welcher anschließend allen Mannheimer Schulen zur Verfügung gestellt wird.

 


Sie können die zugehörigen Anlagen als PDF hier („Kurze Wege für mehr Orientierung“/„Aus dem Duo wird ein Trio“) oder rechts herunterladen.

 

30. Mannheimer Schulstatistik veröffentlicht

In der jährlich erscheinenden Mannheimer Schulstatistik, welche im März 2018 zum 30. Mal veröffentlicht wurde, findet sich eine Fülle an detailliert aufbereiteten Daten, Tabellen und Diagrammen – etwa zu Schulabschlüssen, Schülerzahlen einzelner Schulen oder zu Schulbaumaßnahmen in Mannheim. In diesem Jahr erscheint die Schulstatistik in einem neuen, noch übersichtlicheren Layout. Vor allem aber wurde sie inhaltlich überarbeitet und um einige Neuerungen ergänzt. So wurden erstmals analog zum Mannheimer Bildungsbericht Daten mit der Sozialraumbetrachtung verknüpft. Zugleich wurden Gesamtübersichten erweitert, Zeitverläufe eingehender dargestellt sowie Tabellen detaillierter und übersichtlicher gefasst.

 

„Wir freuen uns, wenn die vorliegende Statistik sowohl von den Schulen und der Öffentlichkeit, als auch von politischen Entscheidungsträgern und der Verwaltung als verlässliche Informationsquelle zur Mannheimer Schullandschaft genutzt wird. Darüber hinaus hat sie sich als ‚Monitoringtool‘ bewährt und zeichnet insbesondere in mehrjähriger Betrachtung ein detailliertes Bild der kommunalen Schulentwicklung“, erläutert die Mannheimer Bildungsbürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb.

 

Das 160 Seiten starke Werk verdeutlicht, wie sich das öffentliche Schulangebot in den letzten Jahren gewandelt hat und vor welchen Herausforderungen eine Kommune als Schulträger steht. Ein Beispiel dafür sind die Zahlen zu Schülern mit Migrationshintergrund: Etwa die Hälfte aller Schüler an den Mannheimer Grundschulen und an den Realschulen hat einen Migrationshintergrund, bei den Gymnasien liegt die Zahl bei 26,6 Prozent, wobei die Zahlen an allen Schularten je nach Standort stark schwanken.

 

Zu den auffälligsten Entwicklungen zählt der Trend zu höheren Schulabschlüssen: Immer mehr Eltern streben bei der Wahl der weiterführenden Schule einen höheren Schulabschluss für ihr Kind an. Die Folge: Werkrealschulen verzeichnen einen deutlichen Rückgang der Schülerzahlen. An einigen Standorten werden daher Werkrealschulen zugunsten anderer schulischer Nutzungen aufgegeben, z.B. für den Ausbau der angegliederten Grundschulen zu Ganztagsschulen oder Erweiterungen von Gymnasien. Zum Ende des laufenden Schuljahr betrifft dies etwa die Schiller- und die Konrad-Duden-Werkrealschule. Erfreulich ist, dass immer mehr Schüler den von ihnen angestrebten höheren Schulabschluss auch tatsächlich erreichen. 

 

Die aktuelle Schulstatistik 2017/2018 kann ab sofort auf der Homepage der Stadt Mannheim online eingesehen werden: https://www.mannheim.de/de/bildung-staerken/bildungsplanungschulentwicklung/bildung-in-zahlen/schulstatistik.

Artikel als PDF zum Thema im Mannheimer Morgen, Donnerstag, 15. März 2018