Arbeitsgemeinschaft Weinheimer Initiative

Die Arbeitsgemeinschaft Weinheimer Initiative ist ein Zusammenschluss von über 20 Städten und Landkreisen und zahlreichen weiteren Akteuren. Sie steht für Konzept und Praxis Kommunaler Koordinierung bei der Gestaltung der Übergänge Schule – Arbeitswelt „vor Ort“.  Die Arbeitsgemeinschaft sieht für sich zwei zentrale, miteinander eng verbundene Aufgaben: sich „anwaltschaftlich“ für die Anerkennung von Kommunaler Koordinierung und gute und förderliche Rahmenbedingungen einzusetzen, und die fortlaufende Verbesserung der lokalen Praxis zu unterstützen.

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Tagung in Dortmund zu den Aufgaben von Kommunen und Land

Dortmund, 19.11.2015

Damit der Einstieg in Ausbildung für alle gut gelingt: 

Tagung in Dortmund zu den Aufgaben von Kommunen und Land

Der Übergang von der Schule in die Arbeitswelt ist für viele Jugendliche eine schwierige Schwelle. Damit der Einstieg in ein eigenständiges Leben für alle gelingen kann, ist eine bessere Ausgestaltung der Wege in Ausbildung zur Daueraufgabe geworden. Seit einigen Jahren wird hierfür in NRW unter der Überschrift „Kein Abschluss ohne Anschluss“ ein landesweites System aufgebaut, in dem den Kommunen – den Städten und Kreisen - eine zentrale Rolle zukommt, vor allem auch, weil sie nah am Leben der jungen Leute sind.

Um die Aufgaben von Kommunen, aber auch vom Land ging es in einer Arbeitstagung, die am 3. November im Rathaus in Dortmund stattfand. Eingeladen hatten hierzu die Arbeitsgemeinschaft Weinheimer Initiative, ein bundesweiter Zusammenschluss von Städten und Kreise, die „Kommunale Koordinierung“ auf ihre Fahne geschrieben haben, die Stadt Dortmund – Mitglied der Arbeitsgemeinschaft – und das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales (MAIS) NRW.

Bekommen waren mehr als 60 Praktikerinnen und Praktiker, vor allem aus NRW, aus Kommunen, Ministerien, der Arbeitsverwaltung, den Gewerkschaften… Grundtenor in den Beratungen: Die Rolle der Kommunen ist  zentral, weil dort lokale Verantwortungsgemeinschaften entstanden sind bzw. entstehen können, in denen alle Akteure mitwirken, die für die wirksame Gestaltung wichtig sind: Schulen, Betriebe, Jugendberufshilfe, Arbeitsämter, Jobcenter, usw., usw.

Kommunale Koordinierung ist von daher ein Herzstück des NRW-Systems. Insbesondere von kommunaler Seite wurde aber betont, dass die Rahmenbedingungen für die kommunale Arbeit in diesem Feld erheblich verbesserungsbedürftig sind.

Diese Botschaft geht auch an die eigene Adresse, weil die Koordinierungen in den Kommunen teilweise nicht wirksam genug verankert sind und nicht alle Spielräume, die bestehen, genutzt werden.; sie geht aber auch an das Land. Das Land ist gefordert, durch eine verbesserte Abstimmung und Vereinbarungen auf Landesebene zwischen den verschiedenen beteiligten Ministerien und den anderen wichtigen Akteuren die Koordinierungen vor Ort vor Überlastung und widerspruchsvollen Erwartungen zu schützen.

Das Land ist vor allem gefordert, mit den Kommunen auf gleicher Augenhöhe in alle Fragen, die die Weiterentwicklung des Systems betrifft, auszuhandeln. Damit die Wirksamkeit vor Ort erhöht werden kann, denn dies ist angesichts der vorhandenen gravierenden Probleme dringend geboten. Insbesondere auf drei Felder wurde hingewiesen: die Umsetzung des Bildungsrechts für Geflüchtete, die erheblichen Schwierigkeiten, die eine größere Zahl von Jugendlichen hat, in eine Ausbildung zu kommen, und die rasch wachsende Zahl derjenigen Kinder und Jugendlichen, die in SGB-II-Verhältnissen aufwachsen.

Eine abschließende Runde hatte als Gesprächspartner neben Heiner Bernhard, dem Oberbürgermeister von Weinheim und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft, der auch das Gespräch führte, die Dortmunder Schul-, Jugend- und Familiendezernentin Daniela Schneckenburger, den zuständigen Abteilungsleiter beim Arbeitsministerium, Roland Matzdorf und den Bildungsexperten Prof. H.G. Rolff (Dortmund).

Von kommunaler Seite wurde betont, dass die Beratungen über die notwendige Weiterentwicklung der NRW – Übergangsgestaltung dringend und zeitnah weitergeführt werden sollten.  

Dortmund/Weinheim, den 4.11.2015